Professor Daniel Weghuber wird neuer Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde

„Das Kind bzw. der Jugendliche und die Familie stehen im Mittelpunkt – das ist mein Anspruch und der des gesamten Teams“, betont Professor Daniel Weghuber. Der 45-Jährige übernimmt ab 1. Juni 2021 die Leitung der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und tritt damit die Nachfolge von Professor Wolfgang Sperl an, der mit Juni 2020 das Rektorat der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) übernommen hat und mit Ende Mai 2021 als Klinikvorstand in Pension geht.

„Professor Sperl hat 1996 das damalige Kinderspital an den Landeskrankenanstalten übernommen und es zur Uniklinik weiterentwickelt. Er ist der Vater des Kinderzentrums am Uniklinikum Salzburg. Es erfüllt mich mit Demut und Freude, in seine großen Fußstapfen treten, aber auch eigene Akzente setzen zu dürfen“, erklärt Professor Weghuber.

Sein Studium absolvierte Prof. Weghuber in Wien. Nach Stationen am LKH Kirchdorf an der Krems, in der Wagner-Jauregg-Landesnervenklinik in Linz und an der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien kam er 2006 an die Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg. Sein Fachgebiet ist die Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung. 2012 habilitierte er sich an der PMU mit einem Werk zur Auswirkung von kindlicher Adipositas auf den Stoffwechsel. 2016 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Mit Juni 2020 übernahm er als 1. Oberarzt interimistisch die Leitung der Klinik, nachdem Professor Sperl als Rektor an die PMU gewechselt war.

Interdisziplinärer und ganzheitlicher Ansatz

Professor Weghuber verfolgt in der Kinder- und Jugendmedizin einen ganzheitlichen Ansatz: „Wir können nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Partnern am Uniklinikum und Beratungs-, Betreuungs- und Sozialeinrichtungen in der Region erfolgreich sein.“ Dazu kommen der multidimensionale Ansatz, mit einer gesamtheitlichen Sicht auf das Kind/den Jugendlichen und die Familie sowie das Bekenntnis zur Spezialisierung: „Wir decken 13 Spezialgebiete ab.“

Aktuell läuft die Akkreditierung als so genanntes Typ-B-Expertisezentrum für angeborene und erworbene Stoffwechsel-Erkrankungen. Nach dem EB-Haus für „Schmetterlingskinder“ an der Uniklinik für Dermatologie, dem Expertisezentrum für Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten und kraniofaziale Anomalien an der Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und dem Expertisezentrum für seltene und komplexe Epilepsien an der Uniklinik für Neurologie wird dieses das vierte Typ-B-Zentrum mit pädiatrischer Beteiligung. Damit ist das Uniklinikum Salzburg führend in Österreich.

Forschung, Lehre und Klinik

Zudem ist Professor Weghuber ein überzeugter Präventivmediziner: „Für einen Euro, den wir im Kindesalter in Prävention investieren, sparen wir in Zukunft zumindest sechs Euro ein.“ Und er steht als ausgezeichneter Teamspieler für die akademische Trias aus Forschung, Lehre und Klinik. „Die Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde zählt traditionell zu den forschungsstärksten Bereichen des Uniklinikums, von unseren 65 Ärztinnen und Ärzten sind acht habilitiert und zwei weitere auf dem Weg dazu. Forschung und Lehre sind Teil unserer DNA. Wir haben alleine drei Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Woche.“

In der Forschung liegt der Schwerpunkt auf angeborenen und erworbenen Stoffwechselstörungen und den damit verbundenen pädiatrisch-ernährungsmedizinischen Fragestellungen.

„Anerkannter Forscher und Lehrer sowie begeisterter Kinderarzt“

Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, und Professor Jürgen Koehler, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Salzburg, gratulieren Professor Weghuber zu seiner neuen Funktion: „An der Spitze unseres ‚Kinderspitals‘ steht mit ihm ein international bestens vernetzter und anerkannter Forscher und Lehrer, Kinderarzt aus Leidenschaft sowie eine ausgezeichnete Führungskraft mit natürlicher Autorität“, betont Dozent Sungler. „Professor Weghuber setzt den erfolgreichen Weg einer bestmöglichen Kooperation mit Partnerfächern am Uniklinikum in enger Abstimmung mit der Pflege, dem nicht-ärztlichen Personal und den Eltern bzw. Obsorgeberechtigten fort. Das ist letztlich zum Wohle der gesamten Gesellschaft“, erklärt Professor Kohler.

Die heutige Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde wurde 1890 als Erzherzogin Marie Valeri-Kinderspital gegründet und hat 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie umfasst neun Bettenstationen und verfügt über die international hoch angesehene Division für Neonatologie. Jährlich werden rund 4000 Patientinnen und Patienten stationär und weitere 31.000 ambulant versorgt.