30.07.2021 | 2 Bilder

Uniklinikum Salzburg erforscht die Folgen von langen und schweren Epilepsie-Anfällen

Der Wissenschaftsfonds fördert das Projekt der Uniklinik für Neurologie und des Universitätsinstituts für Neuroradiologie mit rund 400.000 Euro
MRT Status epilepticus © SALK

Dieses MRT-Bild zeigt einen Status epilepticus.

Mehr als 80.000 Personen leben in Österreich mit Epilepsien. In Salzburg ist das nationale Expertisezentrum der Universitätsklinik für Neurologie und mit dem Universitätsinstitut für Neuroradiologie als bildgebende Einheit am Campus CDK des Universitätsklinikums die zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Epilepsien. Die beiden Einrichtungen führen nun gemeinsam ein Forschungsprojekt zu den Folgen eines Status epilepticus durch. Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt dieses Projekt die kommenden drei Jahre mit insgesamt rund 400.000 Euro.

Ein Status epilepticus ist ein außergewöhnlich langer (mindestens fünf Minuten) dauernder, schwerer epileptischer Anfall oder eine Serie von Anfällen, bei denen die Intervalle so kurz sind, dass Körper und Bewusstsein zwischen den Anfällen den Ausgangszustand nicht mehr erreichen.

Jahrelange Grundlagenarbeit als Basis

2015 wurde der Status epilepticus unter der Federführung von Professor Eugen Trinka, Vorstand der Salzburger Uniklinik für Neurologie, neu definiert und klassifiziert. Die in der Fachzeitschrift Epilepsia veröffentlichte Publikation wurde mittlerweile mehr als 1000 Mal zitiert und gilt bereits als wissenschaftlicher Klassiker.

„Ein Anfall, der lange dauert, verursacht Hirnschädigungen. Lange Zeit war unklar, ab welchem Zeitpunkt diese Hirnschädigungen entstehen. Vor sechs Jahren haben wir gemeinsam mit der Neuroradiologie begonnen, diese Dynamik mit MRI bildgebend zu erfassen“, erklärt Professor Trinka. Diese Protokolle seien mittlerweile klinischer Standard.

Was bedeutet ein Status epilepticus für die Patientinnen und Patienten?

Im neuen Forschungsprojekt der Neurologie und Neuroradiologie geht es nun um die Folge-Untersuchungen bzw. um die Frage, was ein Status epilepticus langfristig für die Patientinnen und Patienten bedeutet: Trinka: „Wir fragen uns, ob die Veränderungen im Gehirn bestehen bleiben und ob die Veränderungen auch eine Bedeutung für die weitere Prognose haben.“

Geleitet wird das Projekt von Dozent Giorgi Kuchukhidze, Oberarzt an der Uniklinik für Neurologie. Mit der FWF-Förderung kann die PhD-Studierende und Neurologin Pilar Bosque Varela angestellt werden. Für das Universitätsinstitut für Neuroradiologie arbeitet Oberarzt Lukas Machegger im Projekt mit. Das Team wird in den kommenden Jahren mehr als 100 Patientinnen und Patienten betreuen und begleiten.

„Ich gratuliere unserer Neurologie und Neuroradiologie zu diesem Forschungsprojekt. Die ansehnliche FWF-Förderung zeigt wieder einmal, dass am Uniklinikum Salzburg wichtige medizinische Grundlagenforschung betrieben wird“, betont Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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MRT Status epilepticus
1 007 x 748 © SALK
4 032 x 3 024 © SALK

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Dr. Wolfgang Fürweger
Dr. Wolfgang Fürweger
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