02.09.2024 | 7 Bilder

Augmented Reality unterstützt Orthopädinnen und Orthopäden bei Operationen an Wirbelsäule und Hüfte

Eine Datenbrille spielt den Operateurinnen und Operateuren während des Eingriffs ein, wo Implantate laut OP-Planung exakt zu platzieren sind
© SALK

Das System zeigt auf dem Bildschirm die Wunsch-Trajektorie sowie den tatsächlichen Ort der Instrumente und Implantate.

„Die Patientinnen und Patienten profitieren gleich doppelt: Wir können die Sicherheit weiter steigern und verkürzten bei komplexen Fällen die Operationszeit um 20 bis 25 Prozent“, beschreibt Dozent Michael Mayer die Vorzüge eines neuen Navigationssystems, das an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie eingesetzt wird. Der erfahrene Oberarzt leitet den Bereich der Wirbelsäulenchirugie, ist selbst Experte für komplexe Eingriffe an der Wirbelsäule und führte das Systeme gemeinsam mit Klinikvorstand Professor Thomas Freude – ein international anerkannter Fachmann für komplexe Becken-Operationen – Ende des Vorjahres ein.

Das neue Navigationssystem beruht auf dem Prinzip der Augmented Reality (virtuelle Erweiterung der Realität), wurde vorab in Wien klinisch getestet und am Uniklinikum Salzburg erstmals in den Regelbetrieb eingeführt. Nach einem Dreivierteljahr im klinischen Betrieb können Professor Freude und Dozent Mayer eine positive Bilanz ziehen: „Wir verwenden das System bei komplexeren Eingriffen. Es hat sich im OP-Saal bewährt und bringt nicht nur für die Patientinnen und Patienten Vorteile, sondern auch für die Ausbildung des chirurgischen Nachwuchses, weil das jeweilige Gegenüber via Bildschirm jederzeit sehen kann, was die Operateurin bzw. der Operateur macht.“

Das Navigationssystem ist mit handelsüblichen OP-Geräten kompatibel

Das Platzieren von chirurgischen Implantaten wie Schrauben in Wirbelsäule und Becken funktioniert im Grunde immer nach demselben Schema: Zuerst definiert das OP-Team den Eintrittspunkt in den Körper. Dann legt es mit Bohrer und zum Teil mit Fräse und/oder Meißel den Pfad. Am Ende setzt es das Implantat ein.

Das neue Navigationssystem unterstützt diesen Prozess digital. Dozent Mayer: „Wir machen am Beginn immer einen intraoperativen CT-Scan, der die Lagerung der Patientin bzw. des Patienten exakt zeigt. Dann planen wird am Bildschirm die Wunsch-Trajektorie (gewünschter Pfad). Das neue System spielt diese Wunsch-Trajektorie in die Datenbrille ein. Das heißt: Ich schaue direkt dorthin, wo ich operiere und nicht auf einen Bildschirm, was ein weiterer Vorteil ist. Und ich sehe gleichzeitig, wo ich mit den Instrumenten bin und wo sie sein sollten.“

CT-Scan, OP-Planung und Anbringen der Sende- und Empfangseinheit am Patienten und den handelsüblichen Schraubendrehern finden im OP-Saal statt und dauern keine fünf Minuten. Das System zeigt nur nicht die Wunsch-Trajektorie an, sondern auch exakt, wie tief z. B. für Schrauben gebohrt werden muss. „Da alles passiert mit Echtzeit-Bildgebung im OP-Saal. Das heißt, wir ersparen den Patientinnen und Patienten auch Kontrolluntersuchungen und damit zusätzliche Strahlenbelastungen.“

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
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Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
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