11.04.2023 | 1 Bild

Bessere Primärversorgung bei der Behandlung von Querschnittsverletzungen

Einzigartige Station an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie am Uniklinikum Salzburg
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Professor Thomas Freude, Station für Querschnittsverletzungen an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie

„Heuer sehen wir besonders unter den Schifahrern Opfer von Querschnittslähmung. Die Pisten sind schmal, der Untergrund sehr hart“, weiß Professor Dr. Thomas Freude, Vorstand der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie. Genaue Zahlen zu den Ursachen für unfallbedingte Querschnittslähmungen gibt es nicht. Die ASCIS-Studie (Austrian Spinal Cord Injury Study) des Zentrums für Querschnitts- und Geweberegeneration der PMU (SCI-TReCS) bemüht sich um diese Zahlen. „Die Diagnose wird nicht in erster Linie bei Extremsportlern gestellt, es sind zunehmend auch ältere Personen nach Stürzen betroffen“, so Professor Freude. In der ASCIS-Studie werden Patientinnen und Patienten von der Versorgung in der Frühphase bis zu drei Jahre nach dem Unfall erfasst. Unterschiedlich lange Rettungswege etwa im Gebirge oder die Anzahl noch verbundener Nervenfasern können große Unterschiede bei der Chance auf Heilung machen.

Bei den Querschnittsoperationen an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie geht es darum, den Druck auf den Nerv, der durch den Bruch der Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen wurde, zu vermindern. Um Patientinnen und Patienten nach einer traumatischen Querschnittslähmung in der so wichtigen Frühphase von etwa sechs Wochen optimal versorgen zu können, wurden vier Betten der Klinik für diesen Zweck adaptiert. Sprach- und Rufsteuerung für den Fernsehschirm oder den Notruf, höhenverstellbare Waschbecken und ein eigenes, großes Bad wurden eingebaut. Über die Stiftung Wings for Life holte man sich den Rat Betroffener. Auch wurde ein multifunktionelles Stehbrett um 90.000 Euro angeschafft, mit dem einerseits der Kreislauf mobilisiert und andererseits die Muskeln gestärkt werden können.

„In dieser Frühphase ist der Kreislauf labil, es stehen unter Umständen noch Operationen an. Die engmaschige Betreuung, besonders das Trainieren von Restfunktionen ist mit auschlaggebend für den weiteren Verlauf dieser schwerwiegenden Verletzung. Je früher Regeneration und Mobilisierung im entsprechenden Umfeld gestartet werden, desto besser ist es für die Patientinnen und Patienten“, betont der Vorstand der Orthopädie und Traumatologie. Dies findet im engen interdisziplinären Austausch statt, insbesondere mit der Universitätsklinik für Neurologie unter der Leitung von Professor Dr. Eugen Trinka und mit dem Universitätsinstitut für Physikalische Medizin. In weiterer Folge ist auch die Zusammenarbeit beim Thema traumatologischer Querschnitt mit dem Unfallkrankenhaus der AUVA geplant.

Unter der Dachkonstruktion SCI-TReCS sind mehrere PMU-Forschungsinstitute und Universitätsinstitute bzw. -kliniken wie die Transfusionsmedizin, die Unikliniken für Orthopädie und Traumatologie, für Neurologie sowie Urologie zusammengefasst. So beschäftigt sich die Urologie in diesem Zusammenhang mit Blasenentleerungsproblemen. SCI-TReCS hat sich der Entwicklung innovativer molekularer, pharmakologischer und zellbasierter Therapien zur Geweberegeneration und funktionellen Organwiederherstellung verschrieben. In klinischen Studien werden vielversprechende Forschungsergebnisse mit dem Ziel einer Heilung für Querschnittsverletzungen und andere Erkrankungen getestet.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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