17.11.2025 | 1 Bild

Der Infektiologische Arbeitskreis IAK: Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen

Das Antimicrobial Stewardship Team der SALK stellt sich vor.
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Antimicrobial Stewardship Team der SALK v. li.: Dr. Stephanie Aschauer-Wallner, Dr. Lisa Walter, Dr. Hubert Zechmeister, OA Dr. Markus Wallner, Interim. Institutsleiter OA Dr. Jan Marco Kern, OA Dr. Arno Lechner, Ltd. OA Priv.-Doz. Dr. Christian Torgersen, MBA; Mag. pharm. Eva Past, MSc; Mag. pharm. Sara Reiter-Browne, MSc

Am 18. November zum Europäischen Antibiotikatag bitten wir den Infektiologischen Arbeitskreis der SALK vor den Vorhang! Der IAK ist ein weisungsfreies, interdisziplinäres Gremium aus Klinischer Mikrobiologie, Krankenhaushygiene, Innerer Medizin/Infektiologie, Pharmazie und Intensivmedizin – bestehend seit 1996!

Pionierarbeit im Bereich Antimicrobial Stewardship (AMS)

Die Gründung des IAK geht auf OA Dr. Arno Lechner und Mag. pharm. Dr. Ulla Porsche zurück, welche sich bereits in den 1990er Jahren aus Eigeninitiative des Themas Antimicrobial Stewardship (AMS) angenommen haben - lange bevor der Begriff in der Literatur oder an offizieller Stelle etabliert war. Heute besteht das AMS-Team aus 10 engagierten Mitgliedern, die einen Teil ihrer Arbeitszeit dem Motto „Keep antibiotics working“ verschrieben haben. Seit Oktober 2024 leiten Mag. pharm. Eva Past, MSc und OA Dr. Jan Marco Kern, MSc die IAK-Agenden gemeinsam.

Wozu brauchen die SALK ein AMS-Team?

Vor wenigen Jahrzehnten revolutionierte Penicillin als eines der ersten Antibiotika die Medizin. Doch diese Erfolgsgeschichte ist bedroht! Wir stehen aktuell vor der Herausforderung, dass Antibiotika und auch Mittel gegen Pilz- oder Viruserkrankungen durch übermäßigen oder unsachgemäßen Einsatz an Wirkung verlieren. Eine Folge ist die zunehmende Verbreitung multiresistenter, gramnegativer Krankheitserreger, aber auch ein Anstieg bei schwierig zu behandelnden Pilzinfektionen.

Die Antwort auf diese bedrohliche Entwicklung ist Antimicrobial Stewardship. AMS zielt mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten darauf ab, eine optimale und sichere Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Infektionserkrankungen zu gewährleisten, der Entwicklung von Resistenzen gegenzusteuern und dabei auch gewisse Kosten-Effektivitätskriterien einzuhalten.

Erfolgreiches AMS gelingt durch

  • Korrekte Diagnostik und mikrobiologische Probennahme vor Start einer Antiinfektiva-Therapie
  • Leitlinien-gerechte Antiinfektivatherapie
  • Sparsamer Einsatz von Breitbandantibiotika, d.h. so kurz wie möglich, aber ausreichend hoch dosiert
  • Deeskalation auf gezielte Therapie nach Erregerbefund (Antibiogramm)und kürzest nötige Therapiedauer
  • Umstellung von parenteralen auf orale Therapieformen, sobald klinisch vertretbar
  • Optimierung der Antiinfektiva-Dosierung je nach Arzneistoff und Patientencharakteristika

Unterstützung im klinischen Alltag

Der IAK bietet ein Potpourri an Hilfestellungen, um AMS im klinischen Alltag zu leben – dazu zählen:

  • Infektiologische Konsile via ORBIS
  • Handouts für Therapieempfehlungen, Bereitstellung von Leitlinien und Pocketcards
  • Schulungen, Fortbildungen, ÖGACH Winterschool
  • Antiinfektiva-Restriktion: kontrollierte Freigabe und Vieraugenprinzip bei besonders breitwirksamen oder toxischen Antiinfektiva
  • Datenerhebung und -bereitstellung (Resistenzen, Antiinfektiva-Verbrauch)
  • Integration von AMS-Inhalten in der elektronischen Fieberkurve (z.B. „Antiinfektiva-Pakete“ inkl. Dosis, Intervall, Applikationsdauer etc.)

Der aktuelle AMS-Schwerpunkt liegt auf der Deeskalation von Breitbandantibiotika sowie dem Management der gramnegativen Bakteriämie. Dazu wurde das SMART-Program (Sichere Maßvolle Antiinfektiva Rationale) ins Leben gerufen. Im Rahmen des Programms werden zwei Pocketcards, eine neue Therapieempfehlung sowie eine optimierte Darstellung des mikrobiologischen Befundes bei gramnegativen Bakteriämien zur Verfügung gestellt. Alle Infomaterialien sind auch auf der IAK-Intranetseite abrufbar.

Der verantwortungsvolle Umgang mit Antiinfektiva ist eine gemeinsame Herausforderung – nur durch das Zusammenspiel aller Berufsgruppen kann es gelingen, die Wirksamkeit dieser lebenswichtigen Medikamente langfristig zu bewahren.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 63.700 stationäre, 9.900 tagesklinische und 1,3 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Kontakt

Christine Walch

Mag. Christine Walch
PR Senior Consultant | Unternehmenskommunikation & Marketing
Uniklinikum Salzburg | SALK

Müllner Hauptstraße 48 | 5020 Salzburg | Austria
Telefon: +43 (0)5 7255-20030 | +43 (0)676 8997-20030
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