20.03.2024 | 1 Bild

Erfolgsmodell psychiatrische Versorgung in den eigenen vier Wänden

Die Integrierte Versorgung Salzburg, eine bundeslandweite ambulante psychiatrische Betreuung, erfolgt durch mobile multiprofessionelle Teams.
© SALK

Primar Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Aichhorn, Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Uniklinikum Campus CDK)

Die aufsuchenden Teams werden von der Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Uniklinikum Campus CDK) sowie der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Kardinal Schwarzenberg Klinikum (Schwarzach) gestellt. Professor Wolfgang Aichhorn, Leiter der Psychiatrie des Uniklinikums Salzburg: „Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen, zum Teil chronifizierten Erkrankungen, die unsere Klinik nach einem stationären Aufenthalt in deutlich gebessertem Zustand verlassen, benötigen eine spezifische Nachsorge, die leider oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Genau hier setzt das Modell der Integrierten Versorgung Salzburg an. Diese Nachsorge wird direkt zu den Betroffenen nach Hause in die Versorgungsregionen Nord (Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau) und Süd (Pongau, Pinzgau, Lungau) gebracht. Darauf sind wir sehr stolz, dass dieses Modell im gesamten Bundesland funktioniert und keine Region ausgeschlossen ist. In Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg, der ÖGK und niedergelassenen Fachärzten konnten wir im April 2018 mit der Integrierten Versorgung starten. Die Mitglieder der mobilen Teams kommen aus Medizin, Pflege, Psychologie und Sozialarbeit und decken zusammen das gesamte Behandlungsspektrum ab. Insgesamt konnten bereits 450 Patienten betreut werden, aktuell sind es 270. Ihnen wird die Reintegration in das Alltagsleben erleichtert und ihr persönliches Befinden verbessert sich deutlich.“

Eine Untersuchung im Jahre 2020 ergab bereits, dass durch dieses zukunftsweisende Modell die Dauer von stationären Aufenthalten um 80 Prozent verringert werden konnte. Besonders erfreulich war auch, dass die Zahl der Akutaufnahmen und Unterbringungen, die stets mit Stress für Erkrankte und Klinikpersonal verbunden sind, um 70 Prozent reduziert werden konnten. Professor Aichhorn weiter: „Eine neue Studie, die wir kürzlich im renommierten "International Journal of Mental Health Systems" publizieren konnten, bestätigt den Trend. Die Patienten erfuhren eine Stabilisierung ihres Zustandes, 50 Prozent mussten auch nach 3 Jahren nicht wieder stationär aufgenommen werden, die übrigen waren deutlich kürzer in stationärer Behandlung und konnten meist geplant aufgenommen werden.“ 

Der aufsuchende Ansatz der Integrierten Versorgung (englisch FACT: Flexible assertive communitiy treatment) ist ein Erfolgsmodell und dient bereits als Vorlage für andere Bereiche wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie oder Suchtkrankheiten. „Wir bauen derzeit ein weiteres Team der Integrierten Versorgung für gerontopsychiatrische Patienten auf. Diese oft multimorbiden, an Demenz erkrankten Menschen können so in ihrer gewohnten Umgebung behandelt werden. Da wir mit den stationären Betten praktisch mit einer Auslastung von 100 Prozent laufen, sind Integrierte Versorgungsmodelle Goldes wert. Der Druck auf stationäre Aufnahmen kann damit essentiell reduziert werden,“ schildert Professor Aichhorn die aktuelle Versorgungssituation.

„Das Gesundheitssystem und wir sind gut beraten, diese Modelle auszubauen. Ein weiterer Aspekt neben der Verbesserung der Lebenszufriedenheit der Betroffenen und der Entlastung des stationären Bereichs ist die Tatsache, dass zwar auch die Teams der Integrierten Versorgung Kosten verursachen, jedoch bei weitem nicht so hohe wie stationäre Aufenthalte. Wir konnten zeigen, dass sich die Kosten für den Einzelpatienten um 50 Prozent reduziert haben.“

 

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Christine Walch

Mag. Christine Walch
PR Senior Consultant | Unternehmenskommunikation & Marketing
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