08.09.2022 | 5 Bilder

Erster Interventionsroboter Österreichs am Uniklinikum Salzburg

Die Digitalisierung ist auch in der minimalinvasiven Versorgung von Erkrankungen der hals- und gehirnversorgenden Gefäße angekommen.
© SALK

System CorPath GRX von Corindus mit biplanarer Angiographie-Anlage Siemens ICONO

Der neue Interventionsroboter, System CorPath GRX von Corindus, mit dem die neue biplanare Angiographie-Anlage Siemens ICONO am Campus CDK ausgestattet wurde, ist einer der ersten an einem Neurointerventionsstandort in Europa. Dieses System, seit November 2021 sukzessive im Einsatz, wird interdisziplinär vom Institut für Neurointervention mit seiner Leiterin Prof. Monika Killer-Oberpfalzer an der Uniklinik für Neurologie, dem Universitätsinstitut für Neuroradiologie unter Primar Prof. Johannes Pfaff und der Uniklinik für Neurochirurgie unter Primar Prof. Christoph Griessenauer bei der Behandlung von intrakraniellen Gefäßaussackungen, sogenannten Aneurysmen, Stenosen und anderen Gefäßerkrankungen des Gehirns genutzt.

Der Interventionsroboter zeichnet sich durch eine intuitive Bedienung aus und ermöglicht eine noch höhere Präzision bei komplexen Interventionen wie dem Einsetzen von Implantaten in feinste Gefäßstrukturen. Durch das Handling von Kathetern, Mikrodrähten und Implantaten über Joysticks und Bedienelemente aus einem strahlengeschützten Bedienraum sinkt zudem auch die Strahlendosis für das behandelnde Personal beträchtlich.

 Mit Blick in Richtung Zukunft bietet diese Technologie auch Fern-Steuerungsmöglichkeiten, die eine Beiziehung sehr erfahrener, externer Expertinnen und Experten ermöglicht. Während Patientin oder Patient weiterhin unverändert vom Narkoseteam betreut werden, führt die Tischassistenz vor Ort notwendige Tätigkeiten am Patienten wie steriles Abdecken, Kontrolle und Überwachung von Infusionsleitungen, sowie etwa Materialwechsel am OP-Roboter durch. Der Operateur bzw. die Operateurin kann sich an der Bedienkonsole des Interventionsroboters gänzlich auf die Feinarbeit konzentrieren.

 „Mit einem gut ausgebildeten Team könnten, wenn medizinisches und Pflege-Personal rarer sein werden, sogar mehrere Krankenhäuser von einem zentralen Standort, quasi von einem „Schaltraum“ aus mitversorgt werden“, skizziert Monika Killer-Oberpfalzer, eine der führenden Spezialistinnen, die Zukunft. Unter ihrer Federführung wird die Christian-Doppler-Klinik in Zusammenarbeit mit dem Hersteller das medizinische Anwendungsspektrum der Robotik-Systeme weiterentwickeln. Dies könnte zukünftig auch eine Fernbehandlung bei Patienten mit ischämischen Schlaganfall einschließen. So könnten beispielsweise minimal-invasive Eingriffe auch in entsprechend ausgestatteten kleinen und mittelgroßen Krankenhäusern durchgeführt werden und Patientinnen und Patienten nach dem Leitprinzip „Time is brain“, also „Zeit ist Gehirn“, ein zeitintensiver Transport in eine Zentralkrankenanstalt erspart werden.

 „Wir unterstützen Digitalisierung und Innovation nach Kräften und freuen uns über die innovativen und bahnbrechenden Projekte, die unsere Spezialistinnen und Spezialisten verwirklichen,“, zeigt sich Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, zufrieden. „So profitieren auch unsere Patientinnen und Patienten bereits im Frühstadium von Entwicklungen und Studien.“

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
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