18.02.2025 | 2 Bilder

Filteranlagen für OP-Gase machen OP-Säle klimafit

Der OP-Bereich in der Chirurgie West ist seit wenigen Tagen komplett upgegradet
© SALK/Mohamed

Freude über klimafreundliche OP-Säle: Anästhesie-Oberarzt Marc Baumann, Medizintechniker Hans Seidl, Christian Drießler, stellvertretender Leiter Anästhesiepflege, Jakob Miklautz, leitender Medizintechniker.

Narkosegase sind im OP-Bereich lebensrettend, in großer Dosis jedoch schädlich für das Klima. Traditionell wurden bzw. werden Narkosegase direkt am Narkosegerät abgesaugt und in die Außenluft abgeleitet. Dabei werden sie so verdünnt, dass sie für Menschen und Tiere ungefährlich sind. Sie bleiben jedoch eine Belastung für das Klima, wie Studien bestätigen.

Die Salzburger Landeskliniken starteten daher Ende 2023 ein mittelfristig angelegtes Klimaschutzprojekt: „Ziel ist es, in allen OP-Sälen an allen Standorten Filteranlagen zur Rückgewinnung der Narkosegase einzubauen“, erklärt der leitende Medizintechniker der SALK, Jakob Miklautz. Bereits seit längerem setzen die Salzburger Landeskliniken auf die technologischen Möglichkeiten moderner Narkosegeräte, bei denen durch Herabsetzten der Flussgeschwindigkeit der Verbrauch an Narkosegas massiv reduziert werden kann. „Der Einsatz der Filter ist nun ein weiterer wichtiger Beitrag zur Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen.“

Den Anfang machte zum Jahreswechsel 2023/24 die Landesklinik Hallein. Mit Anfang Februar 2025 wurde nun am größten Standort, dem Uniklinikum Campus Landeskrankenhaus, die Umrüstung des OP-Bereichs im Haus A (Chirurgie West) abgeschlossen. „Unsere zehn OP-Säle bilden den größten OP-Komplex in Westösterreich und sind zum Teil 24/7 in Betrieb“, berichten Anästhesie-Oberarzt Marc Baumann sowie Christian Drießler, stellvertretender Leider der Anästhesie-Pflege. 

Ein Ampelsystem zeigt, wann der Filter voll ist

Verwendet wird ein universell einsetzbares Filtersystem des Unternehmens ZeoSys für Sevofluran und Desfluran. „Dabei werden je eine Filtereinheit und eine Füllstandsanzeige an die Narkosemaschinen montiert. Das Narkosegas wird im Filter festgehalten und gelangt nicht mehr in die Atmosphäre“, erläutert Medizintechniker Hans Seidl.

Eine Ampel zeigt in Echtzeit, wie voll der Filter ist. Springt die Ampel auf Rot, wird der Filter ausgewechselt und kann dann zur Aufbereitung an den Anbieter zurückgeschickt werden, der das Narkosegas rückgewinnt. Bei Niedrigfluss-Narkosen muss der Filter je nach Auslastung alle drei bis vier Tage gewechselt werden, was im laufenden Betrieb durch einfaches Umstecken möglich ist. Die vollen Filter werden gesammelt und in größeren Mengen retourniert bzw. ausgetauscht.

Gut investiertes Geld für den Klimaschutz

Als nächster Schritt des Klimaschutzprojekts werden nun sukzessive die weiteren OP-Bereiche umgerüstet, beginnend mit dem Uniklinikum Campus CDK. Die Umstellung erfolgt im Rahmen der geplanten Anschaffungen moderner Narkosemaschinen in den kommenden 18 bis 24 Monaten. Die weiteren kleineren, dezentralen OP-Bereiche werden ebenfalls im Zuge von geplanten Anschaffungen bzw. Adaptierungen upgegradet.

Insgesamt betreiben die Salzburger Landeskliniken am Uniklinikum, in der Landesklinik Hallein und in der Landesklinik Tamsweg 42 OP-Säle. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen im unteren sechsstelligen Bereich.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 63.700 stationäre, 9.900 tagesklinische und 1,3 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
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