02.02.2023 | 8 Bilder

Innovationssprung in der Krebs-Therapie: Uniklinikum Salzburg verbindet die intraoperative Strahlentherapie mit 3D-Bildgebung

Kooperation mit einem lokalen Unternehmen ermöglicht präzisere Bestrahlung und optimiert die Strahlendosis für Patientinnen und Patienten
© SALK

Der Imaging Ring ist im Grund ein fahrbares CT-Gerät - die Strahlendosis kann während der Operation bzw. Behandlung angepasst werden. Im Kontrollraum können direkt die Ergebnisse der Bestrahlung analysiert werden.

An der Uniklinik für Radiotherapie und Radioonkologie wurde kürzlich ein neuer Linearbeschleuniger für Intraoperative Radiotherapie (IORT) in den Regelbetrieb übernommen. Das Besondere: Das System ist mit dem so genannten Imaging Ring kombiniert. „Der Imaging Ring ist eine technische Revolution. Wir können nun die Dosis, die wir während einer Operation einstrahlen, dreidimensional abbilden und damit auch für eine nachfolgende Radiotherapie besser berücksichtigen“, erklärt Professor Gerd Fastner, Leitender und 1. Oberarzt der Uniklinik für Radiotherapie und Radioonkologie.

„Die Informationen können in Echtzeit währen der Operation in ein externes Planungssystem übertragen werden. Die nachfolgende Bestrahlung kann so optimiert und auf die reale individuelle anatomische Situation abgestimmt werden – das erhöht die Präzision der Strahlenapplikation und somit die Sicherheit der Strahlenbehandlung für die Patientinnen und Patienten deutlich“, ergänzt der leitende Medizinphysiker Christoph Gaisberger.

Imaging Ring bringt 2 bahnbrechende Neuerungen

Der Imaging Ring in Verbindung mit dem Linearbeschleuniger bietet also zwei große Vorteile:

  • Auf Basis der 3D-Bildgebung kann eine exakte Bestrahlungsplanung für die Patientinnen und Patienten erstellt werden.
  • Während der Behandlungen, die aufgrund der Bestrahlungsplanung erfolgen, kann in Echtzeit überprüft werden, ob die Dosis auch exakt dort angekommen ist, wo sie ankommen sollte.

Bislang war es nicht möglich, die Wirkung der Dosis so genau zu sehen und exakt darauf reagieren zu können. Professor Fastner: „Mit dem Imaging Ring sehen wir nun während einer Operation die prätherapeutische Ausgangssituation sowie die Dosisverteilung nach erfolgter intraoperativer Bestrahlungsplanung und können so bei Bedarf darauf direkt reagieren.

Dieses revolutionäre System wurde von der Salzburger Firma MedPhoton entwickelt. Im Grund handelt es sich um ein fahrbares CT-Gerät, das aufgrund seiner Auflösung und des großen Durchmessers ideal für intraoperative Aufnahmen an vollnarkotisierten Patientinnen und Patienten in der intraoperativen Bestrahlungsposition geeignet ist.

Strahlentherapie der nächsten Generation

Intraoperative Radiotherapie (IORT) wird am Uniklinikum Salzburg seit 25 Jahren angeboten. Der Hintergrund: Bei Tumor-Operationen können die Chirurginnen und Chirurgen die sichtbare Geschwulst zwar meistens entfernen. Häufig bleiben jedoch mikroskopische Tumorreste im Gewebe zurück, im so genannten Tumorbett.

Während der Krebs-Operation können diese Areale präzise dargestellt und einmalig mit einer hohen Dosis bestrahlt werden, um die Tumorreste zu zerstören. In einzelnen Fällen mit niedrigem Risiko eines Wiederwachstums wird die IORT auch als alleinige Strahlenbehandlung angewandt. „Mit dem Imaging Ring können wir nun bei der intraoperativen Bestrahlung, die als alleinige oder in Kombination mit einer nachfolgenden Radiotherapie durchgeführt wird, eine 3D-Bildgebung anbieten“, fasst Medizinphysiker Gaisberger zusammen.

„Der Imaging Ring ist ein Projekt, das wir im Zuge unserer Digitalisierungs-Strategie umgesetzt haben“, erläutert Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken und gelernter Chirurg. „Das System bringt eine weitere Verbesserung in der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten und senkt gleichzeitig die Belastung durch die Bestrahlung – das ist Digitalisierung direkt zum Wohle der Menschen.“

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
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