18.07.2025 | 1 Bild

Kinder- und Jugendchirurgie ist nationales Expertisezentrum für Vaskuläre Anomalien

Offizielle Designation bestätigt höchste Expertise bei Fehlbildungen von Blut- und Lymphgefäßen
Leitungsteam_Expertisezentrum_Vaskulaere_Anomalien © SALK/Fürweger

Das Leitungsteam des Expertisezentrums für vaskuläre Anomalien (v. l.): Dr. Armin-Johannes Michel, Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Roman Metzger, Dr.in Ulrike Metzger, Dr. Miricia-Aurel Ardelean

Ein weiterer bedeutender Meilenstein für das Kinderzentrum am Uniklinikum Salzburg: Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) wurde vom Gesundheitsministerium als Typ-B-Expertisezentrum für vaskuläre Anomalien designiert. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Expertise, die wir über Jahre aufgebaut haben. Das Spektrum dieser Fehlbildungen ist enorm breit – entsprechend anspruchsvoll ist die Versorgung“, betont Klinikvorstand Professor Roman Metzger.

Gefäßanomalien allgemein treten relativ häufig bei 3 bis 5 Prozent der Neugeborenen auf, es verbirgt sich dahinter jedoch ein sehr breites Spektrum mit teilweise extrem seltenen Formen (1:12.000 und deutlich seltener). Es handelt sich um Fehlbildungen der Blut- oder Lymphgefäße, deren Spektrum von gutartigen Tumoren wie dem Hämangiom bis zu weitreichenden Fehlbildungen mit Organbeteiligung reicht. Wichtig ist, dass sie möglichst früh diagnostiziert und multidisziplinär betreut werden.

Jahrelange interdisziplinäre Aufbau-Arbeit

Kurz nach seiner Berufung an die Spitze der Salzburger Kinder- und Jugendchirurgie initiierte Professor Metzger 2014 ein interdisziplinäres Board zur Abklärung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit vaskulären Anomalien: „Wir haben von Anfang an eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Augenheilkunde, Dermatologie, HNO, Kinder- und Jugendheilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Radiologie zusammengearbeitet.“

In den vergangen Jahren sei auch die Kooperation mit dem Universitätsinstitut für Humangenetik immer wichtiger geworden. „Die Bedeutung der Genetik nimmt weiter rasant zu, weil immer mehr Gen-Spots in Fehlbildungen entdeckt werden und dadurch gezielte, individualisierte Therapien auch für bis dato unbehandelbare Formen möglich werden“, berichtet Professor Metzger.

1.300 Fälle werden jährlich behandelt

Die Spezialambulanz für vaskuläre Anomalien an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie wird von Oberärztin Ulrike Metzger und Oberarzt Johannes Michel geleitet: „Wir sehen im Jahr rund 1.300 Kinder, die uns aus ganz Salzburg, den angrenzenden Bundesländern, aus Bayern und auch darüber hinaus zugewiesen werden“, erzählen die beiden.

Expertisezentren sind Teil der nationalen Strategie zur optimalen Versorgung von Menschen mit seltenen Krankheiten. Sie werden in Österreich vom Gesundheitsministerium designiert und übernehmen für ihr Spezialgebiet einen bundesweiten Versorgungsauftrag. Zudem sind sie in die jeweiligen European Reference Networks (ERN) eingebunden. Das heißt: Komplexe Fälle werden von den besten Fachleuten aus ganz Europa und weltweit gemeinsam besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.

An einer seltenen Erkrankung leiden in der EU definitionsgemäß weniger als 5 von 10.000 Menschen. Da aber bereits mehr als 8.000 seltene Erkrankungen beschrieben sind, ist insgesamt die Zahl der Betroffenen groß. Aufgrund der kleinen Fallzahlen pro Krankheit ist die Erforschung in Form von breit angelegten Studien nicht möglich. Umso wichtiger sind Spezialzentren und deren internationale Zusammenarbeit.

Fünf Expertisezentren am Uniklinikum Salzburg

Am Uniklinikum Salzburg sind damit bereits fünf Typ-B-Expertisezentren designiert. Alle setzen im Kindesalter an:

  • Epidermolysis bullosa („Schmetterlingskinder“-Krankheit/Universitätsklinik für Dermatologie),
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und kraniofaziale Anomalien (Schädelfehlbildung/UK für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie),
  • seltene und komplexe Epilepsien (UK für Neurologie),
  • angeborene Stoffwechselstörungen (UK für Kinder- und Jugendheilkunde),
  • vaskuläre Anomalien (UK für Kinder- und Jugendchirurgie).

Mit dieser Bündelung an hochspezialisierten Zentren erfüllt das Uniklinikum Salzburg die Voraussetzungen für ein Verfahren zur Anerkennung als Expertise-Cluster (Typ-A-Zentrum).

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 63.700 stationäre, 9.900 tagesklinische und 1,3 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

Alle Inhalte dieser Meldung als .zip:

Sofort downloaden In die Lightbox legen

Bilder (1)

Leitungsteam_Expertisezentrum_Vaskulaere_Anomalien
1 521 x 888 © SALK/Fürweger

Kontakt

Dr. Wolfgang Fürweger
Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
Müllner Hauptstraße 48
5020 Salzburg

Tel: +43 (0)5 7255-20012
Mob: +43 (0)676 8997 20012
E-Mail: presse@salk.at