06.12.2019 | 7 Bilder

Landesklinik Tamsweg: Neuer Hubschrauberlandeplatz geht in Betrieb

Premiere am Dach der Landesklinik Tamsweg: Um 15:30 Uhr landete heute der erste Hubschrauber am neuen Landeplatz auf dem Dach des Krankenhauses.

Im Beisein von Gesundheits- und Spitalsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl, SALK-Geschäftsführer Priv- Doz. Dr. Paul Sungler und weiterer Ehrengäste wurde nach sechsmonatiger Bauzeit der neue Hubschrauberlandeplatz eröffnet. Für den 551 Quadratmeter großen Heliport wurden 2,1 Millionen Euro investiert.

Spart Zeit und rettet Leben

Die Landesklinik Tamsweg wird derzeit generalsaniert und steht kurz vor dem Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten. Ein besonderer Höhepunkt im Endspurt ist der neue Hubschrauberlandeplatz am Dach: „Ab sofort haben wir eine direkte Verbindung vom Hubschrauber am Dach in den Schockraum im Erdgeschoß und die OP-Säle im zweiten Obergeschoß,“ ist der Ärztliche Direktor Prim. Dr. Gregor Labus begeistert. Als leitender Notarzt und Anästhesist weiß er, dass für schwer verunfallte Patienten jede Minute zählt.

„Der Hubschrauberlandeplatz ist ein wichtiger Beitrag, um die medizinische Notfallversorgung in der Region sicher zu stellen und weiter zu verbessern,“ freut sich Spitalsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl. Bisher mussten die Rettungshubschrauber das Gelände der Strucker-Kaserne anfliegen. Von dort wurden die Patienten mit Hilfe des Roten Kreuzes in die Landesklinik Tamsweg transportiert. „Dieser Umweg samt Umheben der Betroffenen fällt künftig weg. Das spart Zeit und rettet Leben. Aber auch jene Patienten, die aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustandes rasch von der Landesklinik Tamsweg in andere Spitäler wie das Uniklinikum Salzburg, das Klinikum Schwarzach oder das Klinikum Klagenfurt gebracht werden müssen, profitieren von dieser Errungenschaft“, so Stöckl.

Tag und Nacht im Einsatz

Der neue Hubschrauberlandeplatz ist einer der wenigen in Österreich, der auch für An- und Abflüge in der Nacht ausgestattet ist. Über die Leitstelle des Roten Kreuzes Salzburg erfolgt die Disposition der Flugrettungseinsätze im Land Salzburg. Das Rote Kreuz arbeitet mit vier Hubschrauberunternehmen zusammen, wobei der Lungau primär durch die Fa. Knaus (Hubschrauber Martin) und den ÖAMTC (Hubschrauber Christophorus und Alpin) angeflogen wird. Die Piloten lösen vom Hubschrauber aus die sogenannte „Befeuerung“ aus, womit der Hubschrauberlandeplatz vor dem Landeanflug umfassend beleuchtet wird. Aufgrund des Hubschrauberalarms halten sich in der Landesklinik Tamsweg Ärzte und Pflegekräfte sofort bereit, um die Patienten im Schockraum zu übernehmen. „Um dies auch in der Nacht gewährleisten zu können, war eine Anpassung der betrieblichen Abläufe notwendig.“ erklärt die Pflegedirektorin Martina Moser. „Dank unseres hochmotivierten Teams ist auch das bestens gelungen.“

Modernste Technik

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Wunsch nach einem Hubschrauberlandeplatz am Dach der Landesklinik Tamsweg beim Gesundheitsressort des Landes und allen Beteiligten auf offene Ohren gestoßen sind und dieses wichtige Projekt für unser Haus nun realisieren konnten“, betont Wirtschaftsdirektorin Mag. Andrea Schindler-Perner. „Diese hervorragende Investition für unsere Bevölkerung bietet auch für die Piloten bessere Anflugbedingungen und dadurch mehr Sicherheit.“

Der neue Hubschrauberlandeplatz ist mit einigen technischen Raffinessen ausgestattet:

  • Eine moderne Wetterstation am Dach der Landesklinik Tamsweg übermittelt die Wetterdaten und die Windrichtung in Echtzeit direkt an die Piloten. Das ist eine wesentliche Entscheidungshilfe beim Anflug und verbessert die Sicherheit.
  • Mit Hilfe einer Bodenheizung wird die Landeplattform Schnee- und Eisfrei gehalten, was im Winter – der Hochsaison für Skiunfälle – besonders wichtig ist.
  • Zusätzlich ist er als einer der ersten Landeplätze in Österreich mit einer passiven Feuerschutzeinrichtung (SAFE DECK) ausgestattet: „Tritt (brennendes) Kerosin aus, wird dieses direkt in den kleinen Hohlkammern des Deckprofiles abgeleitet. Durch den Sauerstoffentzug in den Hohlkammern erlischt das Feuer sofort,“ erklärt der Betriebsleiter des Hubschrauberlandeplatzes Helmut Fößl.

Er gewährleistet mit seinen Einsatzleitern den reibungslosen Betrieb für 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr. Die Errichtung des Hubschrauberlandeplatzes machte auch die neue Funktion eines Betriebsleiters und von weiteren Einsatzleitern notwendig. Mit Unterstützung eines in diesen Belangen sehr erfahrenen Austro-Control-Mitarbeiters aus Wien erhielten in Summe 22 Mitarbeiter der Landesklinik Tamsweg Schulungen im Bereich der Einsatzleitung, Brandschutz, Patientenübergabe, spezielle Situationen und Gefahrenmomente im Umgang mit dem Hubschrauber und der neuen Technikanlagen vor Ort.

„Ich bedanke mich bei der Kollegialen Führung und bei allen, die an der Realisierung dieses wichtigen Projektes mitgearbeitet haben. Damit ist die Landesklinik Tamsweg auch für die Notfallversorgung in der Region deutlich aufgewertet. Dies ist ein historischer Tag für die Lungauer Bevölkerung und alle, die in dieser herrlichen Bergwelt Urlaub machen und Hilfe benötigen. Sie sind mit unserem Team bestens medizinisch versorgt.“ bekräftigt der Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken BetriebsgmbH Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler abschließend.

Eckdaten zum Hubschrauberlandeplatz:

  • Errichtet in 20 Meter Höhe am nördlichen Gebäudeteil der Landesklinik Tamsweg
  • Durchmesser: 26,50 m zuzüglich Sicherheitsnetz
  • Gewicht: 72 Tonnen (33 Tonnen für die Plattform, 39 Tonnen Stahlunterkonstruktion)
  • Zugelassen für Hubschrauber mit einem Take Off Gewicht von max. 6 Tonnen
  • Kennzeichnung: LOST (L=Teil von Europa, O=Österreich, S=Salzburg, T=Tamsweg)
  • Errichtungskosten: 2,1 Mill. €
  • Bauzeit: Juli – Dez. 2019
LK Tamsweg

Die Landesklinik Tamsweg gewährleistet mit 105 Betten als Akutkrankenhaus die wohnortnahe medizinische Versorgung des Lungaus und der angrenzenden Regionen. Beschäftigt sind hier rund 325 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie versorgen pro Jahr 76.500 ambulante Patientinnen und Patienten.

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Kontakt

Dr. Wolfgang Fürweger
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