19.10.2023 | 3 Bilder

Plasmaspenden gegen schwere COVID-Verläufe für Immunschwache

Prof. Thomas Melchardt von der Universitätsklinik für Innere Medizin III/Onkologie hat drei Wochen nach der Auffrischungsimpfung sein Plasma für immunsupprimierte COVID-Patienten gespendet.
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V. l.: Priv.-Doz. Dr. Christoph Grabmer, Assoc. Prof. Dr. Thomas Melchardt, A.o. Univ.-Prof. Dr. Alexander Egle

Als Behandler von Lymphom-Erkrankten ist Prof. Thomas Melchardt  die Verfügbarkeit von Plasmaprodukten für jene, die selbst keine Abwehrkräfte gegen COVID aufbauen können, ein besonderes Anliegen. „Trotz der seit Anfang September ansteigenden und aktuell durchaus deutlich erhöhten COVID-Infektionsaktivität, wie sie derzeit aus dem Abwasser-Monitoring zu erkennen ist, ist bislang, glücklicherweise, die Bevölkerungsimmunität mehrheitlich so ausreichend, dass schwere Verläufe auch mit XBB-Varianten weiter selten bleiben und die Belastung der Spitals-Isolierkapazitäten noch im Rahmen geblieben ist. Wir hoffen, dass dies so bleiben kann“, schildert Prof. Dr. Alexander Egle, ebenfalls Universitätsklinik für Innere Medizin III, die derzeitige Corona-Lage.

 Für schwer immunsupprimierte Patientinnen und Patienten, vor allem solche mit behandelten Lymphdrüsenkrebsarten, ist die Situation deutlich problematischer. Sie können weder auf Infektionen, noch auf Impfungen ausreichend reagieren und schützende Antikörper bilden. Diese Patienten sind so den COVID-Viren weiterhin oft schutzlos ausgesetzt. „Durch die, aus Bevölkerungssicht zu Recht, heruntergefahrenen Distanz-Maßnahmen können sich solche Patienten nur mehr schwer einer Infektion entziehen und werden dann unter Umständen schwer krank. Wir sehen leider auch in diesem Herbst immer wieder solche Patienten mit schweren, lebensbedrohlichen COVID-Lungenentzündungen und hohem Fieber. Diese Patienten haben meist auch eine bedrohliche Virusvermehrung im Blut und können diese durch den Immundefekt nicht selber bereinigen. Wir haben in der COVID-Versorgung der 3. Medizin aber in den vergangenen Jahren viel Erfahrung mit der Behandlung von COVID bei Immunsupprimierten gesammelt und gelernt, dass eine Kombination aus antiviralen Medikamenten mit Plasma von Genesenen und Geimpften mit hohen COVID-Titern gegen aktuelle Varianten den Patienten rasch hilft und so haben wir seit längerem keine solchen Patienten an COVID verloren“, so Prof. Egle weiter.

Voraussetzung für diese erfolgreiche Therapiestrategie ist die Verfügbarkeit von Plasmaprodukten, die von speziell ausgesuchten Spendern über die Blutbank des Universitätsinstitutes für Transfusionsmedizin selbst hergestellt werden. Doz. Dr. Christoph Grabmer hat die COVID-Versorgung in den Salzburger Landeskliniken seit Beginn der Pandemie mit hohem Einsatz und exzellenter Zusammenarbeit durch Plasmaprodukte unterstützt.

Ein Stock von geeigneten Spendern ist aber nicht immer einfach aufrecht zu erhalten, weil die gespendeten Plasmen hohe Titer von Antikörpern vor allem gegen die aktuellen Virusvarianten tragen sollten. Dies bedeutet, dass der Spenderpool immer upgedatet werden muss. Dr. Egle: „Für eine Spende kommen optimaler Weise mehrfach Geimpfte und Genesene in Frage, wenn sie schon eine Omikron-Infektion hatten und aktuell entweder rezent mit dem XBB-Variantenimpfstoff geimpft sind oder eine COVID-Infektion in den letzten vier Monaten hatten. Für interessierte Spender wären wir (und unsere Patientinnen und Patienten) sehr dankbar.“

Der Kontakt zur Aufnahme in eine Spenderliste sollte telefonisch unter der DW 58 128 stattfinden.

 Auf Grund der Transfusions-Erfordernisse sind in erster Linie männliche Spender mit Blutgruppe AB oder A geeignet, da für Frauen und BG 0 oder B das Plasma-Matching mit den Patienten deutlich komplizierter ist. Zusätzlich sollen natürlich die allgemein gültigen Spenderkriterien erfüllt sein. Eine Spende der nötigen 600 ml Plasma kann in etwa 45 Minuten erfolgen.

Weiters werden auch immer wieder Thrombozytenspenderinnen und -spender gesucht. Bei Interesse bitte ebenfalls die oben angeführte Telefonnummer zur Kontaktaufnahme nutzen.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Kontakt

Christine Walch

Mag. Christine Walch
PR Senior Consultant | Unternehmenskommunikation & Marketing
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