22.10.2021 | 3 Bilder

Spot on MozArt: Kunst hilft psychisch erkrankten Jugendlichen

An der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie startete ein richtungsweisendes Therapie- und Forschungsprojekt
© TextMarka/Theresa Marka

„Unser Ziel ist es, künstlerische Aktivität in den therapeutischen Prozess mit psychisch erkrankten Jugendlichen zu integrieren sowie neue therapeutische Ansätze zu untersuchen und zu etablieren“, sagt Professorin Belinda Plattner, Vorständin der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Von Oktober 2021 bis März 2022 werden den Jugendlichen Workshops zum Thema „Idomeneo: Find myself through Mozart“ angeboten. Die Jugendlichen erproben gemeinsames Musizieren im Chor, textiles Gestalten, Schauspiel, Tanz und Choreographie und setzen sich mit neuen Medien und dem Filmen auseinander. Das Projekt ist eine Kooperation der Salzburger Universitäten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, des Schwerpunkts Wissenschaft und Kunst der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und der Universität Mozarteum arbeiten eng zusammen.

Ein Chor-Projekt als Ausgangspunkt

Mit 2020 begann an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie das Projekt „Art is a doctor“, um die Auswirkung von Chorsingen auf die psychische Gesundheit zu untersuchen. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Gemeinschaftsprojekt von Uniklinikum, PLUS und Mozarteum, in dessen Rahmen die Jugendlichen jede Woche gemeinsam in einem Chor singen.

Die Bewerbung beim Projekt „Spot on MozArt“ war für Frau Dr. Katarzyna Grebozs-Haring vom Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst und Professorin Plattner der logische nächste Schritt. „Insbesondere die Auseinandersetzung mit Mozarts Werk erschien uns spannend. Die Jugendlichen verbringen ihre Jugend in derselben Stadt wie Wolfgang Amadeus Mozart, nur 250 Jahre später. „Mit ‚Spot on MozArt‘ fördert die Universität Mozarteum eine visuelle und klangliche Neubearbeitung des Werks von Mozart und begleitet auch die Umsetzung. Wir können eine umfassende sozialpädagogische künstlerische Aktivität für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren anbieten, die wir bei uns auf der Therapiestation und in der Tagesklinik betreuen.“

Sieben Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit den Jugendlichen

Unterstützt wird das Projekt von einem hochkarätigen Team aus sieben Künstlerinnen und Künstlern:

  • Mag. Hanne Muthspiel-Payer: Leiterin des Musikvermittlungsprogramms „passwort:klassik“ bei den Wiener Philharmonikern, Leiterin des Operncamps der Salzburger Festspiele sowie Konzertpädagogin für den Musikverein Wien.
  • Univ.-Prof. Mag. art. Christa Pichler-Satzger: Emeritierte Professorin für textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg.
  • Seraphim Schuchter: Tänzer und Choreograph.
  • Rainer O. Brinkmann: Musiktheaterpädagoge, Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und seit 2020 bei den Salzburger Festspielen Kurator, Berater und Dramaturg für das Jugendprogramm „jung&jede*r“.
  • Tobias Hammerle: Regisseur diverser Dokumentationen und Kurzfilme sowie weltweit tätiger Sound-, Video- und Licht-Künstler.
  • Tobias Kremshuber: Bezirks-Chorleiter der Stadt Salzburg und Leiter der Musik-Initiative Superar
  • Marka Theresa: Eigentümerin der Werbeagentur TextMarka by TM.

Die Kick-off-Veranstaltung für „Spot on MozArt“ an der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie fand vor wenigen Tagen statt. Outcome werden ein Kunstfilm über das Projekt, ein Buch zum Thema künstlerische Aktivität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, ein medienpädagogisch begleiteter Instagram Account und wissenschaftliche Publikationen sein.

„Im Vordergrund stehen aber natürlich unsere Patientinnen und Patienten“, betont Professorin Plattner: „Wir hoffen auf Spaß, kreative Energie und ein intensives Neu-Erleben eigener Kompetenzen, das unseren Jugendlichen helfen soll, ihre Krisen zu überwinden.“

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
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Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
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