18.11.2024 | 3 Bilder

Traumanetzwerk Salzburg feiert das 10-jährige Bestehen

8 Spitäler aus 3 Bundesländern kooperieren bei der Versorgung schwerstverletzter Personen
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Die Überlebensrate für schwerst und lebensgefährliche Patientinnen und Patienten ist in Salzburg besonders hoch - und das ist kein Zufall.

Zwischen 450 und 500 Personen werden im Bundesland Salzburg und in den angrenzenden Regionen in Oberösterreich, Tirol, der Steiermark sowie in Bayern bei Unfällen so schwer verletzt, dass sie in einem Schockraum behandelt werden müssen. Knapp 60 Prozent dieser Patientinnen und Patienten gelten nach dem Internationalen Standard-Messwert ISS (Injury Severity Score) als schwerst- bzw. lebensgefährlich verletzt. Seit mehreren Jahren steigen die Überlebenschancen dieser Personen. Am Uniklinikum Salzburg liegen sie mittlerweile bei 90 Prozent – ein Wert, der im gesamten deutschen Sprachraum im oberen Bereich angesiedelt ist.

Mit ein Grund dafür ist das Traumanetzwerk Salzburg, das vor mittlerweile zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. „Es gibt in der Region eine etablierte und vor allem funktionierende Zusammenarbeit aller orthopädisch-traumatologischen Einheiten. Wir verfolgen eine gemeinsame Netzwerkstrategie, die auf drei Säulen basiert: abgestufte Versorgung, klar definierte Verlegungsstrategien und laufende Absprachen“, erklärt Professor Thomas Freude, Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie und damit Vertreter des Uniklinikums Salzburg im Traumanetzwerk.

Das Traumanetzwerk Salzburg bestand ursprünglich aus zwei überregionalen Traumazentren: dem Uniklinikum Salzburg mit der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie der PMU (Paracelsus Medizinische Universität) am Campus LKH sowie dem UKH Salzburg. Dieses Jahr ist die Universitätsklinik Innsbruck mit der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie beigetreten. Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach sowie das Krankenhaus St. Josef Braunau sind als regionale Traumazentren und das Tauernklinikum Zell am See, die Landesklinik Tamsweg sowie die Klinik Diakonissen Schladming sind als lokale Traumazentren zertifiziert.

Gute Kooperation zwischen Uniklinikum Salzburg und UKH Salzburg

Die Zertifizierung erfolgt nach den Kriterien der deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und diente auch als Vorbild für die Gründung eines Traumanetzwerks im Süden Österreichs, das Kärnten und Osttirol umfasst.

Professor Freude betont aus Sicht des Universitätsklinikums Salzburg die gute Kooperation mit dem UKH Salzburg: „Wir haben einen täglichen Traumakoordinator für die beiden Häuser – die Zusammenarbeit und Absprache funktioniert bestens. Und davon profitieren vor allem die Patientinnen und Patienten.“

Österreichisches Traumaregister für noch bessere Qualität der Versorgung

Als jüngste Innovation hat das Traumanetzwerk Salzburg bei der ÖGU neben dem deutschen Traumaregister die Gründung eines eigenen, österreichischen Traumaregisters angeregt, das Ende 2023 ins Leben gerufen wurde. Aktuell melden bereits 29 Kliniken aus allen Bundesländern Daten in dieses Register ein. Professor Freude: „Auslöser für die Schaffung eines eigenen Registers waren unterschiedliche Datenschutzbestimmungen in Österreich und Deutschland. Wir haben dann auch österreichische Spezifika berücksichtigt – z. B. eine bereitere Differenzierung bei den Ursachen von Radfahr- und Ski-Unfällen.“

In diesem Register werden für jede schwerstverletzte Person ca. 70 Parameter erfasst, die sowohl Unfallsache sowie Art und Schwere der Verletzung, aber auch Behandlung und Outcome betreffen. Das Ziel des Registers: die Sammlung vieler vollständiger und belastbarer Datensätze. „Die Polytraumaversorgung ist so heterogen, dass wir viele Daten brauchen, um fundierte Aussagen treffen zu können“, erklärt Professor Freude. Aus den Daten werden Scores abgeleitet. Weichen die Daten eines Falls von diesen Scores erheblich ab, wird dieser auf Ebene des Traumanetzwerks geprüft. „Das alles passiert vor dem Hintergrund, dass wir für unsere Patientinnen und Patienten noch besser werden wollen.“

Wissenschaftliches Symposium an der PMU

Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens veranstaltet das Traumanetzwerk Salzburg am Freitag, 22. November 2024 an der Paracelsus Medizinischen Universität (PMU) ein Symposium, bei dem unter anderem der bekannte deutsche Orthopäde und Unfallchirurg Professor Michael J. Raschke vom Universitätsklinikum Münster zu Gast ist.

Mehr über die Versorgung von schwerstverletzten Personen und das Traumanetzwerk Salzburg hören Sie in unserem Podcast „Von der Piste in den Schockraum: Wie funktioniert die Versorgung Schwerstverletzter?“ mit dem Unfallchirurgen Andreas Hartmann, Leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie und einer der Initiatoren des Traumanetzwerks Salzburg.
Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
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