16.04.2024 | 1 Bild

Uniklinik für Dermatologie entwickelt Gamechanger

Die Krätzmilbe kann nun mit einer neuen Therapie erfolgreich bekämpft werden, wie ein Team um Damian Meyersburg zeigte.
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OA Dr. Damian Meyersburg, Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie am Uniklinikum Salzburg

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet sie als vernachlässigte Tropenkrankheit und sieht in ihr ein weltweit ansteigendes Problem der öffentlichen Gesundheit: Skabies bzw. Krätze. Vor einigen Jahren noch halbjährlich in einer dermatologischen Ambulanz gesehen, tritt sie nun deutlich öfter auf. Sie wird zumeist von Mensch zu Mensch übertragen und breitet sich gerne aus, wo Menschen auf engem Raum leben. Immer wieder kommen Schulkinder damit heim. 

Problematisch ist, dass die herkömmliche Standardcremetherapie mit Permethrin-5%-Creme immer weniger wirkt, nämlich nur zu 30 Prozent. Zum Gamechanger könnte nun eine Therapie werden, die an der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie am Uniklinikum Salzburg in drei Studien geprüft und von einer der besten europäischen Fachzeitschriften „Journal oft the European Academy of Dermatology & Venerology“ als „top downloaded Artikel 2022“ ausgezeichnet wurde.

Das Ambulanzteam unter Oberarzt Damian Meyersburg zeigte in dieser weltweit bislang größten randomisierten Studie, dass die Alternativen topisches Benzylbenzoat bzw. orales Ivermectin zu einer Heilungsrate von bis zu 87 bzw. 86 Prozent bei 224 Patienten geführt haben. (JEADV 2023; 37:160-165). Die Erkenntnisse dieser Studie flossen 2021 unmittelbar in die lokalen klinischen Behandlungsrichtlinien (SOP) ein, die bis heute Bestand haben. Ivermectin ist seit 2019 auch in Österreich erhältlich, eine Etablierung des zur Zeit nur als magistrale Zubereitung erhältlichen topischen Benzylbenzoats wird in Österreich forciert.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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