09.10.2023 | 1 Bild

Uniklinikum holt Experten für endoskopische Eingriffe bei Tumoren an der Hirnanhangdrüse

Moritz Fernand Ueberschaer (35) erweitert seit Anfang Oktober das Spektrum der Uniklinik für Neurochirurgie – er hat Erfahrung aus mehr als 1500 Operationen
© SALK/Fürweger

Moritz Fernand Ueberschaer arbeitet seit Anfang Oktober an der Uniklinik für Neurochirurgie der PMU am Uniklinikum Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK).

Studien zeigen, dass bis zu 20 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens einen Tumor an der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) entwickeln. „Diese Tumore sind in der Regel gutartig. Sie stellen entweder dann ein Problem dar, wenn sie so groß sind, dass sie auf den Sehnerv drücken oder dadurch die normale Funktion der Hypophyse beeinträchtigt ist. Dann haben die Betroffenen Seh- oder Hormonstörungen“, erklärt der Neurochirurg Dr. Moritz Fernand Ueberschaer, der seit Anfang Oktober an der Uniklinik für Neurochirurgie tätig ist.

Diese Tumore im Schädel sind das Spezialgebiet des 35-Jährigen: „Wir können die Hypophysen-Tumore endoskopisch, also minimalinvasiv, entfernen. Die Belastung für die Patientinnen und Patienten sinkt damit wesentlich.“

Erfahrener Operateur, Forscher und Lehrer

Solche Eingriffe wurden schon bislang an der Uniklinik für Neurochirurgie der PMU am Uniklinikum Campus Christian-Doppler-Klinik durchgeführt. „Dr. Ueberschaer verstärkt nun im Bereich endoskopische Schädelbasis das Team um OA Dr. Herbert Krainz von der Neurochirurgie und OA Dr. Martin Dejaco von der HNO. Dadurch können wir die Betreuung und operative Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Tumoren der Hypophyse weiter ausbauen“, betont Professor Christoph Griessenauer, Vorstand der Uniklinik für Neurochirurgie.

Die Uniklinik für Neurochirurgie hat in den vergangenen beiden Jahren den Bereich Schädelbasis generell positiv weiterentwickelt. Professor Griessenauer: „Wir haben ein neues, monatliches interdisziplinäres Schädelbasisboard etabliert, bei dem Patientinnen und Patienten mit komplexen Pathologien an der Schädelbasis besprochen werden. Da passt Dr. Ueberschaer bestens in das Konzept.“

Dr. Ueberschaer stammt aus Essen, studierte in Göttingen und Lübeck Medizin und wurde am LMU Klinikum (Ludwig-Maximilians-Universität) in München zum Neurochirurgen ausgebildet. Trotz seiner Jugend stand er bereits über 1.500 Mal am OP-Tisch, 900 Mal war er Operateur, 150 Mal führte er die beschriebene transnasale Operation an der Hypophyse durch. Außerdem war er als Forscher und Lehrender an der LMU tätig. In Salzburg will er sich nun an der Paracelsus Medizinischen Universität habilitieren.

Junger Primar setzt Akzente in der Neurochirurgie in Salzburg

„Ich freue mich, dass es Professor Griessenauer gelungen ist, Dr. Ueberschaer nach Salzburg zu holen. Dessen Lebenslauf ist beeindruckend und zeigt, dass bei einer Chirurgin bzw. einem Chirurgen die Erfahrung weit höher als das biologische Alter sein kann“, sagt Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken und selbst gelernter Chirurg.

Professor Griessenauer war 2021 selbst erst 37 Jahre alt, als er zum neuen Vorstand der Uniklinik für Neurochirurgie bestellt wurde. Dozent Sungler: „Es zeigt sich, dass es die richtige Entscheidung war, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen. Er konnte schon in der kurzen Zeit das Fach in Salzburg weiterentwickeln und wird auch in den kommenden Monaten neue Akzente setzen.“

Die Uniklinik für Neurochirurgie ist am Uniklinikum Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) angesiedelt. Sie wurde 1966 an der damaligen Landesnervenklinik gegründet, ist die einzige Klinik dieses Faches im Bundesland Salzburg und verfügt über 55 Betten, acht davon im Intensivbereich und vier weitere im Intermediate-Care-Bereich. An der Klinik arbeiten mehr als 20 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 100 Pflegekräfte. Pro Jahr werden rund 2000 Eingriffe durchgeführt.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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