16.07.2021 | 4 Bilder 1 Video

Uniklinikum Salzburg baut den Bereich der robotischen Chirurgie weiter aus

Die Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erhielt einen der beiden weltweit ersten Symani-Roboter für Mikrochirurgie
© SALK

Der Symani-Roboter wurde in einem Operationssaal der Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie aufgebaut.

Weltpremiere am Uniklinikum Salzburg Campus LKH: Vor wenigen Tagen wurde der weltweit erste Symani-OP-Roboter an die Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) ausgeliefert und installiert. Fast zeitgleich ging das zweite Gerät an die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Universitätsspital Zürich. Der Symani-Roboter wurde speziell für mikrochirurgische Eingriffe entwickelt. Herzstück ist die sogenannte NanoWrist-Instrumentierung: Die Bewegungen der Chirurgin oder des Chirurgen werden dabei bis zu einem Faktor von 20 nach unten übersetzt. Das bedeutet: Bewegt die Chirurgin oder der Chirurg die Handsteuerung um zwei Zentimeter, führt der Roboter eine Bewegung von einem Millimeter durch. „Dadurch ist es möglich, Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven mit einem Durchmesser von nur 0,5 Millimeter zu nähen“, erklärt Professor Alexander Gaggl, Vorstand der Uniklinik für MKG. „Wir planen, den Roboter bei Wiederherstellungs-Operationen nach Unfällen oder Tumor-Entfernungen einzusetzen, aber auch bei der Korrektur von Fehlbildungen.“

Bei solchen Operationen werden den Patientinnen und Patienten in der Regel Hautlappen aus anderen Körperstellen entnommen und ins Gesicht oder auf den Schädel transplantiert. Hier spielt die Präzision der Nähte an den Gefäßen eine zentrale Rolle, weil über diese Gefäße in weiterer Folge die transplantierten Hautlappen durchblutet werden. Kommt es dabei zu Komplikationen kann der Körper auch eigenes Gewebe „abstoßen“ und der Eingriff muss wiederholt werden.

Schon heute die Technik von morgen

Derzeit läuft an der Uniklinik für MKG ein Schulungsprogramm für die Chirurginnen und Chirurgen – Mitte August soll dann die erste Operation durchgeführt werden. Die Salzburger Uniklinik für MKG wurde von der Herstellerfirma Medical Microinstruments (MMI), einem Unternehmen aus der Nähe von Pisa, ausgewählt, weil sie international als eines der besten mikrochirurgischen Zentren Europas gilt. MMI ist mit den Salzburger Landeskliniken als Träger des Uniklinikums Salzburg eine Partnerschaft eingegangen, in deren Rahmen der Symani-Roboter auch weiter verbessert wird. „Die Salzburger Landeskliniken dürfen die Robotertechnik von morgen schon heute testen und weiterentwickeln. Das zeigt, auf welch hohem Niveau wir hier Medizin betreiben“, betont Jürgen Koehler, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Salzburg.

Die Uniklinik für MKG ist international für ihre verschwindend geringe Komplikationsquote bekannt. Durch den Symani-Roboter sollen die hoch komplexen, stundenlang dauernden Eingriffe noch sicherer und vor allem schneller durchgeführt werden. Die Patientinnen und Patienten profitieren durch kürzere Narkosezeiten, aber auch durch die Präzision, die wiederum schnellere Heilung, kleinere Narben und weniger Kollateralschäden bedeutet und auch verhindert, dass Operationen wie Gewebetransplantationen wiederholt werden müssen.

Beitrag zum Jahr der Digitalisierung

„Wir haben 2021 zum Jahr der Digitalisierung ausgerufen“, erklärt Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken. „Damit meinen wir Digitalisierung, die bei den Patientinnen und Patienten ankommt und von der diese auch direkt profitieren. Unser neuer OP-Roboter für mikrochirurgische Eingriffe ist das beste Beispiel dafür. Als gelernter Chirurg beeindruckt mich diese Technik, die es in Zukunft erlauben wird, dass noch mehr Kolleginnen und Kollegen schwierigste Operationen durchführen können.“

Robotische Chirurgie ist am Uniklinikum Salzburg bereits seit längerem fix verankert: Die Unikliniken für Urologie und Chirurgie arbeiten bereits seit 2018 mit einem DaVinci-Robotersystem. Im vergangenen März wurde ein zweites System, ein DaVinci Xi, an der Uniklinik für Chirurgie in Betrieb genommen, in dessen Betrieb auch die Uniklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten sowie in weiterer Folge die Uniklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingebunden wird. Das erste DaVinci-System war bereits im ersten Jahr zu hundert Prozent ausgelastet. Operiert wurden und werden mit den DaVinci-Systemen zu rund 90 Prozent Patientinnen und Patienten der allgemeinen Klasse.

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Dr. Wolfgang Fürweger
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