28.02.2023 | 5 Bilder

Ausbildungsinitiative für niedergelassene KinderärztInnen

Vorsorge gegen FachärztInnen-Mangel: Gesundheitsreferent gibt grünes Licht für Konzept des Uniklinikums und des Kardinal Schwarzenberg Klinikums
© SALK

In Salzburg betreiben das Uniklinikum Salzburg und das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach eigene Abteilungen für Kinder- und Jugendheilkunde.

Derzeit sind im Bundesland Salzburg bei den niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten 17 von 19 Stellen besetzt. Vier Ärztinnen und Ärzte werden in den kommenden Jahren in Pension gehen. Gleichzeitig steigt bei den nachrückenden Pädiaterinnen und Pädiatern der Bedarf an Teilzeitstellen – der Frauenanteil bei den Auszubildenden beträgt mehr als 50 Prozent. Fazit: Unter den heutigen Umständen können spätestens ab 2030 sieben Kassenstellen nicht mehr besetzt werden.

Daher hat Gesundheits- und Spitalsreferent LH-Stv. Christian Stöckl eine Ausbildungsinitiative für niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte genehmigt: „Wir müssen heute handeln, damit wir für 2030 gerüstet sind. Denn die Ausbildung von Fachärztinnen und Fachärzten dauert mehr als fünf Jahre“, begründet Stöckl diesen Schritt.

Lehrpraxen, erweiterte Praxisausbildung und mehr Ausbildungsposten

Das Konzept für die Ausbildungsinitiative stammt von Professor Daniel Weghuber, Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Uniklinikum Salzburg, und Primar Christoph Seelbach, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Kardinal Schwarzenberg Klinikum (KSK) in Schwarzach. Es umfasst vier Punkte:

  1. Kinderärztinnen und Kinderärzte, die in den niedergelassenen Bereich wollen, absolvieren ihre Fachausbildung entweder am Uniklinikum Salzburg oder am Kardinal Schwarzenberg Klinikum. Sie werden in Zukunft schon während der Ausbildung in Lehrpraxen für Kinder- und Jugendheilkunde eingesetzt. Dieses Pilotprojekt läuft in Salzburg seit 2022 und wird nun auf Dauer fortgeführt. „Die Auszubildenden sind zumindest sechs Monate fix in den Ablauf einer niedergelassenen Praxis eingebunden und sammeln so bereits in der Ausbildung wertvolle Erfahrungen für die eigene Karriere als niedergelassene Ärztin bzw. als niedergelassener Arzt“, erklärt der niedergelassene Kinderarzt und Ärztekammer-Vertreter Holger Förster, der in seiner Praxis selbst angehende Pädiaterinnen und Pädiater ausbildet.
  2. Die Auszubildenden werden an den Kliniken in strukturierter Form auf die Notwendigkeiten und Anforderungen der Arbeit in einer Ordination vorbereitet.
  3. Auch Vorstellungen von Kooperationsmodellen im niedergelassenen Bereich wie Gruppenpraxen oder alternative Modelle werden Teil der Ausbildung und in enger Kooperation mit der Ärztekammer durchgeführt.
  4. Die Punkte 1 bis 3 sind Voraussetzung dafür, dass sowohl am Uniklinikum als auch am KSK die Zahl der Ausbildungsstellen in der Pädiatrie erhöht werden können. Konkret wird es am Uniklinikum Salzburg vier zusätzliche und im KSK zwei zusätzliche Ausbildungsstellen geben – mit dem klaren Fokus auf die Ausbildung von niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten.
Die Gesamtkosten liegen bei mehr als 500.000 Euro pro Jahr für die zusätzlichen Stellen, die vom Land Salzburg finanziert werden.

Nachhaltiges Ausbildungssystem für zwei Versorgungsregionen

Das Bundesland Salzburg ist in zwei Versorgungsregionen (VR) aufgeteilt: die VR 51 (Stadt, Flachgau, Tennengau) und die VR 52 (Pongau, Pinzgau, Lungau). Das Uniklinikum und das KSK sind die beiden Schwerpunktspitäler der Regionen. Sie betreiben daher pädiatrische Abteilungen und sind für die Ausbildung von pädiatrischen Fachärztinnen und Fachärzten zuständig. „In der medizinischen Ausbildung müssen die Spitäler und der niedergelassene Bereich Hand in Hand arbeiten, wenn wir uns den demografischen und gesellschaftlichen Änderungen erfolgreich stellen wollen“, betont Professor Weghuber.

Sein Kollege Primar Seelbach betont: „Es ist von zentraler Bedeutung, dass bereits die kinderfachärztliche Versorgung in der Fläche ein starkes Angebot für die Bevölkerung bietet, das dann wiederum gezielt vernetzt sein muss mit der höher spezialisierten und auch multidisziplinären Versorgung in den Schwerpunktspitälern der Regionen. Mit unserem gemeinsamen Konzept schaffen wir nun die Voraussetzungen für eine nachhaltige pädiatrische Versorgung im gesamten Bundesland Salzburg.“

Uniklinikum Salzburg übernimmt Teile der schulärztlichen Versorgung

Im Zug des „Pädiatrie-Gipfels“ wurde auch ein weiteres Problem gelöst. Nach einem Vorschlag von Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, wird die Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde das bestehende, ausgezeichnete Team von Schulärztinnen und Ärzten in der Stadt Salzburg unterstützen und ab sofort die schulärztliche Betreuung mehrerer Schulen übernehmen: „In Summe geht es um 1100 Schülerinnen und Schüler, für die es derzeit keine schulärztliche Betreuung gibt. Wir übernehmen das, um die Kolleginnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich zu entlasten“, erklärt Dozent Sungler.

Über SALK und KSK:
Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit und Tamsweg.


Mit mehr als 500 Betten, 15 Primariaten und über 50 Ambulanzen stellt das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach im Pongau die medizinische Versorgung im Süden Salzburgs auf höchstem Niveau sicher. Das zweitgrößte Krankenhaus des Bundeslandes ist zugleich auch eines der traditionsreichsten: Dieses seit über 175 Jahren in der Tradition der Barmherzigen Schwestern geführte Ordensspital steht neben seinem hochmodernen medizinischen Leistungsspektrum besonders auch für zuwendungs- und würdevolle Pflege. Jährlich werden rund 169.000 Patienten aus dem In- und Ausland versorgt, in etwa 24.000 davon werden stationär behandelt. Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum ist Arbeitgeber für mehr als 1.450 Mitarbeiter und ein zentraler Wirtschaftsmotor für den gesamten Pongau.

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Kontakt

Wolfgang Fürweger und Lars Atorf
Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
Müllner Hauptstraße 48
5020 Salzburg

Telefon: +43 (0)5 7255-20012
Mobil: +43 (0)676 8997 20012
E-Mail: w.fuerweger@salk.at

Dr. Lars Atorf, MA
Leiter Unternehmenskommunikation & Marketing
Kardinal Schwarzenberg Klinikum GmbH
Kardinal Schwarzenbergplatz 1
A-5620 Schwarzach im Pongau

Telefon: +43 (0)6415 7101-2235
Mobil: +43 (0)664 23 40 560
E-Mail: lars.atorf@ks-klinikum.at