28.09.2023 | 4 Bilder

Uniklinikum Campus LKH: Archäologische Grabungsarbeiten am Baufeld für Neubau Innere Medizin III

Auf dem ehemaligen Spitalsfriedhof wurden bereits zahlreiche Skelette geborgen. Diese werden nun archäologisch untersucht und nach ihrer Befundung dann würdevoll bestattet.
Grabungsarbeiten Haus L © SALK/Tschandl

Grabungsarbeiten am Baufeld für den Neubau Innere Medizin III

Am Baufeld für den Neubau der Inneren Medizin III (Haus L) finden derzeit intensive Grabungsarbeiten statt. Da sich bis vor etwa 125 Jahren auf Teilen des Geländes ein zum Spital gehörender Friedhof befunden hat, werden vor der Errichtung des Hauses L umfangreiche archäologische Arbeiten durchgeführt.

Zur Geschichte des ehemaligen Friedhofes

Der Friedhof wurde im Jahr 1695, also gleich nach der Gründung des St-Johanns-Spitals, angelegt. Zuerst als reiner Krankenhausfriedhof, ab 1791 wurden aber auch Verstorbene aus den angrenzenden Gebieten, also Mülln, Riedenburg und Maxglan, hier bestattet. Bald stellte sich heraus, dass das Gelände zu klein war, es dauerte aber bis 1879, bis der heutige Kommunalfriedhof als zentraler Friedhof für die Stadt in Betrieb genommen wurde. Laut historischen Quellen fand im Jahr 1896 das letzte Begräbnis am Spitalsfriedhof statt, er bestand also knapp über 200 Jahre. 1901 wurde der Friedhof dann geräumt, also Grabbegrenzungen und Kreuze entfernt. Inwieweit auch die Gräber selbst ausgehoben worden sind, ist bis heute nicht bekannt. Darum werden die archäologischen Arbeiten am Gelände vom Bundesdenkmalamt begleitet und mit der größtmöglichen Sorgfalt von einer darauf spezialisierten Firma von Archäologinnen und Archäologen durchgeführt.

Zu den Funden

„Jeder Friedhof aus vergangenen Zeiten stellt eine wichtige Quelle für medizinhistorische und sozialwissenschaftliche Aspekte dar“, so Peter Höglinger vom Bundesdenkmalamt. Bisher wurden Fundamente ehemaliger Friedhofsgebäude mit verschiedenen Anbauten aus unterschiedlichen Zeiten sowie ein Teil der Friedhofsmauer freigelegt. Zudem wurden bei den archäologischen Grabungen bislang etwa 150 Skelette geborgen. Weitere Verdachtsfälle wurden bereits auf dem Gelände gekennzeichnet. Insgesamt werden auf dem Areal des Baufeldes bis zu 500 Skelette vermutet.

Im Auftrag des Bundesdenkmalamtes lassen die Salzburger Landeskliniken die Skelette und gefundenen Knochen nun ausführlich wissenschaftlich analysieren. Die Funde werden nach der Bergung von einer Anthropologin auf gewisse Merkmale wie Alter und Geschlecht, aber auch etwaige Verletzungen und Mangelerscheinungen untersucht, anschließend eine archäologische Dokumentation erstellt. „Wenn diese Befundungen abgeschlossen sind, werden die Skelette würdevoll bestattet, und zwar voraussichtlich am Kommunalfriedhof“, betont Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken.

Zum Projekt Neubau Innere Medizin III (Haus L)

Der Neubau der Inneren Medizin III ist dringend notwendig, da die baulichen Voraussetzungen der bestehenden Uniklinik schon lange nicht mehr dem medizinischen Stand der Technik entsprechen. Sungler: „Die Klinik ist auf insgesamt sieben Standorte in fünf Gebäuden aufgeteilt – und diese Gebäude sind teilweise am Ende ihrer Nutzungsdauer angelangt. Um die Versorgung von an Krebs erkrankten Menschen auf höchstem medizinischem Niveau gewährleisten zu können, wurde der Neubau von der Landesregierung beschlossen.“

Die Kanalumlegungen für den Beginn der Bauarbeiten sind für November 2023 geplant. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes Haus L – inklusive Neubau des Hörsaales – ist für Ende 2026 projektiert.

 

 

Über die SALK:

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit etwas mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 64.200 stationäre, 9.300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit sowie Tamsweg und halten Anteile an mehreren Reha-Einrichtungen im Bundesland.

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Bilder (4)

Grabungsarbeiten Haus L
4 032 x 3 024 © SALK/Tschandl
Skelette
4 032 x 3 024 © SALK/Tschandl
Kreuze
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Lokalaugenschein am Baufeld
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Kontakt

Stefan Tschandl
Mag. Stefan Tschandl
PR Senior Consultant | Unternehmenskommunikation & Marketing
Uniklinikum Salzburg | SALK

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